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Der Begriff Moal ist ein Kofferwort, das auf das englische Midterm Goal zurückgeht. Damit ist ein Moal zunächst einmal nichts anderes als ein „ganz normales“ Jahresziel. Bei der Nutzung von Objectives & Key Results ist der Begriff jedoch mittlerweile üblich und hat sich zum Standard beim Einsatz der agilen Methode entwickelt.

Was ist ein Moal?

Moals sind unternehmensweite, strategische Ziele, die auf einen Zeitraum von einem Jahr ausgelegt sind. Dadurch bieten sie Teams, die OKR formulieren, ein Zielbild, das sowohl einen größeren zeitlichen als auch teamübergreifenden Rahmen besitzt.

  • Warum unternehmensweite Ziele, die einen größeren zeitlichen Horizont umfassen, auch beim Einsatz von OKR sinnvoll sind, erfährst Du in meinem Artikel strategische Ziele im agilen Kontext.

Moals erzeugen Alignment

Moals helfen Teams und Abteilungen dabei, OKR zu formulieren und diese auf ein übergeordnetes, strategisches Ziel ausrichten zu können.

Der Sinn und Zweck eines Moals ist es also, ein gemeinsames Alignment in Deiner Organisation zu erzeugen.
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Hast Du schon Moals genutzt? Wie sind Deine Erfahrungen mit dieser Art Zielen?x

Denn ohne ein übergeordnetes, strategisches Ziel können Teams schlichtweg nicht wissen, in welche Richtung ihre eigenen OKR gehen sollen. Das führt dann in der Regel dazu, dass die OKR einzelner Teams kein passendes Gesamtbild ergeben.

Moals erzeugen Alignment

Gute Moals ermöglichen Autonomie

Gleichzeitig müssen Moals so formuliert und gestaltet sein, dass den Teams Deiner Organisation so wenig wie möglich vorgeschrieben wird, wie sie mit Hilfe ihrer eigenen OKR dazu beitragen können, das Moal zu fördern. Denn nur auf diese Weise wird in Deinen Teams Autonomie ermöglicht.

Fokus auf Outcome

Möglich wird hohes Alignment und gleichzeitige hohe Autonomie durch ergebnis- bzw. outcome-orientierte Ziele. Ich möchte Dir das anhand eines einfachen Beispiels verdeutlichen.

Stell Dir vor, Du betreibst eine eigene Internetseite mit einem Blog, zu dem mehrere Redaktionsteams gehören. Das aktuelle Moal für Deine Organisation ist es, die Popularität Deiner Webseite zu steigen.

Wenn Du Dich mit Deinem Moal auf den Output fokussierst, dann würdest Du Deinen Redaktionsteams vorschreiben, dass sie „mehr Blogartikel pro Monat“ schreiben sollen.

So ein Moal würde zwar Alignment erzeugen, aber die Autonomie Deiner Redaktionsteams stark einschränken.

Wenn Du Dir hingegen klarmachst, dass die Popularität Deiner Internetseite anhand der Webseitenbesucher pro Monat ermittelt werden kann, dann bist Du in der Lage, outcome-orientierte Moals zu formulieren. Dadurch können Deine Redaktionsteams ihre eigenen OKR auf dieses Moal auszurichten, ohne dass Du ihnen vorschreibst, was sie tun sollen oder wie sie dazu betragen, das Moal zu erreichen.

Moals inspirieren

Außerdem sollte Dein Moal neben Autonomie und Alignment auch Motivation oder sogar Inspiration erzeugen. Beides basiert auf einer Reihe von Faktoren, sodass es schwer ist, Dir hierzu eine „exakte Anleitung“ zu geben. Allerdings habe ich die notwendigen Faktoren für gute Ziele in meiner RESONANT-Formel für Dich zusammengefasst. Diese Formel hilft Dir dabei, motivierende und inspirierende Moals zu entwickeln.

RESONANT-Formel

Das Akronym RESONANT bietet Dir eine Alternative zur weit verbreiteten SMART-Methode und steht für:

  • Richtungsweisend
  • Erfolgversprechend
  • Selbstverpflichtung
  • Objektiv überprüfbar
  • Niveau

  • Affinität
  • Neue Perspektiven
  • Terminiert
Resonante Ziele formulieren

Mit Hilfe dieser Merkformel beherzigst Du bereits viele wichtige Aspekte, um wirklich gute und inspirierende Moals zu formulieren.

Moal & OKR – Beispiel

Damit Du Dir besser vorstellen kannst, wie das Zusammenspiel von unternehmensweitem Moal und Team OKR aussehen kann, habe ich hier noch ein kleines Beispiel für Dich. Wie Du sehen kannst, verwenden beide unterschiedliche Key Results. Weil beide Ziele einen unterschiedlichen zeitlichen Rahmen haben und das OKR gleichzeitig der Hebel sein soll, um Ende des Jahres das Moal zu erreichen, ist das durchaus sinnvoll und wichtig.

Moal-Beispiel (12 Monate)

  • Unsere Webseite ist eine beliebte Quelle für die Themen Scrum, Kanban, OKR und EBM.

  • Die Webseitenbesucher pro Monat steigen von 6.000 auf 30.000.

  • Der prozentuale Anteil wiederkehrender Besucher steigt von 5 auf 15 %.

OKR-Beispiel (3 Monate, Quartal 1)

  • Wir etablieren eine interessierte Stammleserschaft.

  • Wir steigern die Zahl der Newsletter-Abonnenten von 243 auf 2.000.

  • Die Conversion-Rate unserer Newsletter steigt von 2,8 auf 10 %.

  • Wir erhalten 100 neue Backlinks von Webseiten, die einen Domain Trust von 60+ besitzen.

Fazit

Wie Du siehst, sind Moals ein sehr hilfreiches Mittel, um die Nutzung von OKR zu verbessern und allen Beteiligten einen klaren Rahmen zu geben. Falls Du noch Fragen zum Artikel oder der Verwendung von Moals hast, freue ich mich natürlich wie immer über Dein Feedback in den Kommentaren!