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Mitunter ist es gar nicht so einfach, während des OKR Plannings zu wirklich realistischen Objectives & Key Results zu gelangen. Wenn es ganz schlecht läuft, habt Ihr am Ende zwar spannende OKR geplant, aber keine Energie oder Zeit, diese auch zu verfolgen, weil Euch das berühmt-berüchtigte Tagesgeschäft im Weg steht.

Das Ecocycle Planning aus den Liberating Structures unterstützt Dich als OKR Master dabei, gemeinsam mit Deinem Team die Machbarkeit Eurer geplanten OKR besser einzuschätzen und darüber hinaus Aktivitäten und Initiativen zu ermitteln, die Euch dabei helfen, Eure Objectives auch wirklich zu erreichen.

Was ist Ecocycle Planning?

Das Ecocycle Planning ist eine Methode der bekannten Liberating Structures. Mit Hilfe dieser Methode kann es Deinem Team oder sogar Deiner ganzen Organisation gelingen, ein gemeinsames Bild über alle laufenden Aktivitäten zu erhalten und gleichzeitig zu erkennen, wie sich diese in das Gesamtbild einfügen.

Auf Basis dieser Erkenntnisse seid Ihr dann in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Engpässe aufzulösen und mit den richtigen Initiativen zu beginnen, um Eure OKR auch wirklich zu erreichen.
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Hast Du den Ecocycle schon einmal in einem OKR Planning genutzt? Wie waren Deine Erfahrungen?x

Aufbau des Ecocycles

Der Ecocycle besteht aus vier verschiedenen (Lebens-)Phasen, die einen Kreislauf darstellen und die jede Aktivität durchläuft. Dabei ist keine Lebensphase einer Aktivität „besser“ oder „wichtiger“ als andere. Vielmehr ist eine gute Ausgewogenheit des Ecocycles wichtig und deshalb in jeder Phasen Aktivitäten vorhanden sind.

  • Erneuerung: Dies sind Aktivitäten, die Ihr derzeit noch nicht unternehmt, von denen Ihr jedoch glaubt, dass sie Euch voranbringen können, um Euer Ziel bzw. OKR zu erreichen.

  • Geburt: Aktivitäten, mit denen Ihr gerade erst begonnen habt. Sie bieten großes Potenzial, aber zunächst muss für sie noch das passende Umfeld geschaffen werden.

  • Reife: Hierhin gehören alle Aktivitäten, die bereits Wert und Nutzen für Euer Team oder Eure Organisation stiften.
  • Kreative Zerstörung: Aktivitäten, die Ihr bereits verändert habt, um dadurch Raum für Neues zu erschaffen.

Auf dem Ecocycle lauern jedoch neben den vier Lebensphasen, die alle Aktivitäten durchlaufen, zwei Fallen: Die Armutsfalle und die Starrheitsfalle.

  • Aktivitäten in der Armutsfalle erhalten zu wenig Aufmerksamkeit, Energie und Zeit, die sie jedoch dringend benötigen, um zu etwas Wertvollem und Nützlichen heranzuwachsen.

  • Aktivitäten in der Starrheitsfalle hingegen haben ihren Zenit bereits überschritten und stiften nur noch wenig bis gar keinen Nutzen mehr. Gleichzeitig kosten sie Euch viel Energie und Zeit, weil Ihr krampfhaft an ihnen festhalten.

Ablauf eines Ecocycle Plannings

Um mit Hilfe des Ecocycle Plannings ermitteln zu könnten, ob Eure geplanten OKR wirklich realistisch sind (bzw. was Ihr dafür unternehmen müsst, um sie zu erreichen), haben sich für den Ablauf folgende Schritte bewährt. (Sie weichen dabei ein klein wenig vom „originalen“ Ecocycle Planning ab, um Euch einen leichteren Bezug zu Euren geplanten OKR zu ermöglichen.)

  • Ecocycle erklären

  • Aktivitäten ermitteln

  • Abgleich des fertigen Ecocycles mit Euren geplanten OKR
  • OKR-Initiativen festhalten

Ecocycle erklären

Bevor Ihr mit dem Ecocycle Planning beginnen könnt, musst Du den Teilnehmern Eures OKR-Plannings das Konzept bzw. die Idee des Ecocycles natürlich erst einmal erklären. Das heißt, sie müssen wissen, was die vier Lebensphasen bedeuten und warum es auf dem Ecocycle zwei unterschiedliche Fallen gibt.

Außerdem benötigst Du für die spätere Gesamtübersicht eine große Version des Ecocycles auf einer Moderationswand sowie für jeden Teilnehmer ein Handout, auf dem der Ecocycle abgebildet ist.

Aktivitäten ermitteln

In der nächsten Phase des Ecocycle Plannings werden die Aktivitäten Deines Teams (oder Deiner Organisation) gesammelt und auf den Ecocycle übertragen. Der Ablauf folgt dabei der 1-2-4-All-Methode, die ebenfalls Teil der Liberating Structures ist.

  • Als erstes erstellt jeder Teilnehmer für sich alleine eine einfache Liste aller Aktivitäten, mit denen er oder sie sich momentan beschäftigt. (Bei einem OKR-Planning auf Organisationsebene wären das entsprechend alle Aktivitäten, die derzeit in einer einzelnen Abteilung stattfinden.)

1-2-4-All-Methode
  • Erst im zweiten Schritt werden die Aktivitäten dieser Listen auf die Ecocycle-Handouts übertragen. Dazu werden Paare gebildet, die sich untereinander darüber austauschen, in welche Phase des Ecocycles eine bestimmte Aktivität gehört. (Hierbei bietet es sich an, jede Aktivität auf ein (kleines) Post-it zu übertragen, um später Änderungen vornehmen zu können, die sich aus der Diskussion untereinander ergeben.)

  • In der dritten Phase werden 4er-Gruppen gebildet, in denen die individuellen Ecocycle Maps gemeinsam verfeinert und finalisiert werden.

  • Zum Schluss gehen die Gruppen einzeln an die Moderationswand und platzieren gemeinsam ihre Aktivitäten auf dem großen Ecocycle.

Abgleich des fertigen Ecocycles mit Euren geplanten OKR

Nachdem alle Aktivitäten auf der Ecocycle Map festgehalten wurden, solltet Ihr zunächst einen Schritt zurücktreten und das entstandene Bild betrachten. Nehmt Euch die Zeit, über Auffälligkeiten und Muster, die Ihr schon jetzt erkennen könnt, zu sprechen.

Nehmt Euch anschließend Eure geplanten OKR vor, die Ihr im nächsten Zyklus erreichen wollt und vergleicht Eure Objectives & Key Results mit den Aktivitäten aus dem Ecocycle Planning.
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Kennst Du noch andere Methoden als das Ecocycle Planning, um die Machbarkeit von OKR einzuschätzen? Wie geht Ihr aktuell dabei vor?x
Konzentriert Euch dabei auf diejenigen Aktivitäten, über die in Eurer Gruppe Konsens hinsichtlich ihrer Platzierung besteht.

Beantwortet Euch durch den Vergleich zwischen geplanten OKR und Ecocycle folgende Fragen:

  • Welche Eurer momentanen Aktivitäten sind förderlich für Eure geplanten OKR und sollten auf jeden Fall beibehalten werden?

  • Welche Eurer derzeitigen Aktivitäten sind potenzielle Treiber für Eure geplanten OKR, erhalten aber zu wenig Aufmerksamkeit und sollten deshalb gefördert und ausgeweitet werden?
  • Von welchen momentanen Aktivitäten solltet Ihr Euch trennen, weil sie Euch bei Euren OKR im Wege stehen, um so Raum für Neues entstehen zu lassen?

  • Welche Aktivitäten fehlen und sollten dringend begonnen werden, um Eure geplanten OKR zu erreichen?

Haltet OKR-Initiativen fest

Mit Hilfe des vorherigen Abgleichs seid Ihr nun in der Lage, sowohl die Erreichbarkeit Eurer geplanten OKR besser einzuschätzen als auch die notwendigen Aktivitäten dafür zu ermitteln.

Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr dazu auch eine (leicht abgewandelte) Team Alignment Map verwenden, mit deren Hilfe Ihr zusätzlich Verantwortliche für konkrete Initiativen festhalten sowie Abhängigkeiten und potenzielle Risiken identifizieren könnt.

Alternativ besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, Eure geplanten OKR anzupassen, sofern Ihr zu der Erkenntnis gelangt, dass Ihr Euch unüberwindbaren Hindernissen gegenüberseht, die Ihr nicht auflösen könnt. Auch das ist natürlich ein legitimer Schritt, sollte jedoch immer der letzte Ausweg bleiben. Bevor Ihr diesen Schritt wagt, solltet Ihr zumindest in Erwägung ziehen, auf eine 15 % Solution zurückzugreifen.

Fazit zum Ecocycle Planning

Ich hoffe, ich konnte Dir den Nutzen des Ecocycle Plannings, um zu realistischen OKR zu gelangen, mit diesem Beitrag ein wenig näher bringen. Meiner Ansicht nach kann diese Methode aus den Liberating Structures ein wahrer Augenöffner sein.

Du hast noch Fragen zum Ecocycle Planning oder noch Ideen, Anregungen und Kritik zum Artikel? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar und Feedback dazu hier unten auf der Seite!