Plattformen sind eines der erfolgreichsten und beliebtesten Geschäftsmodelle unserer Zeit. Viele der aktuell wertvollsten Unternehmen basieren darauf. In diesem Artikel erfährst Du, wie das Plattform-Modell funktioniert und worin seine Besonderheiten liegen. Darüber hinaus zeige ich Dir am Beispiel von Airbnb, warum Vertrauen eine zentrale Rolle für den Erfolg dieses Geschäftsmodells spielt.
Funktionsweise des Plattform-Geschäftsmodells
Beim Plattform-Geschäftsmodell verbindest Du zwei (oder mehrere) voneinander unabhängige Zielgruppen miteinander und ermöglichst ihnen mit Hilfe Deiner Plattform den Austausch von Produkten, Waren, Services, Vermögenswerten oder auch Informationen. Sehr häufig werden dazu digitale Plattformen verwendet, was jedoch kein Muss ist.
Besonderheiten des Plattform-Geschäftsmodells
Wie beim Freemium-Modell bedienst Du mit Deiner Plattform zwei (oder mehrere) Zielgruppen bzw. Customer Segments.
Der Unterschied beim Plattform-Modell ist jedoch, dass diese beiden Customer Segments prinzipiell voneinander unabhängig sind.
Mit Hilfe Deiner Plattform ermöglichst Du beiden Gruppen, sich untereinander auszutauschen und miteinander zu interagieren. Beim Plattform-Geschäftsmodell verbindest Du also Händler mit Käufern, Reisende mit Hotelanbietern oder Gamer mit Spieleherstellern.
Gleichzeitig wird Deine Plattform umso wertvoller, je mehr Menschen sie nutzen. Deshalb sind beide Customer Segments Deines Geschäftsmodells eine wertvolle Key Resource oder sogar Key Partner Deiner Plattform. Gelingt es Dir, beide Zielgruppen erfolgreich miteinander zu verbinden, entstehen wertvolle Netzwerk-Effekte bzw. Synergien, die Deine Plattform immer wertvoller machen.
Aus diesem Grund spielt Vertrauen eine besonders wichtige Rolle beim Plattform-Geschäftsmodell, weil sich alle Zielgruppen sicher fühlen müssen, um die Plattform für ihre Interaktionen zu verwenden. Dazu gehört beispielsweise die Sicherheit von Transaktionen, der Schutz persönlicher Informationen und die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen, um Betrug zu verhindern.
Darüber hinaus bietet Dir das Plattform-Modell verschiedene Möglichkeiten der Monetarisierung wie Abonnements, Werbung oder Lizenzgebühren. Prinzipiell sind Plattformen sogar mit dem Freemium-Geschäftsmodell kombinierbar. Hinzu kommt, dass Du bei den Finanzierungsoptionen die Wahl zwischen beiden Zielgruppen hast. Falls Du möchtest, kannst Du sogar durch beide Zielgruppen Einkünfte für Dich generieren.
Airbnb als Beispiel für das Geschäftsmodell Plattform
Ein hervorragendes Beispiel für das Plattform-Modell ist Airbnb. Der kalifornische Anbieter wurde 2008 gegründet und verbindet Reisende, die auf der Suche nach authentischen, einzigartigen Orten sind, mit Gastgebern, die nicht genutzte Räume (oder ganze Immobilien) vermieten möchten.
Dadurch hat das Unternehmen eine extrem niedrige Kostenstruktur, weil es keine eigenen Immobilien besitzt und deshalb auch keine Angestellten benötigt, die diese instand halten müssen. Gleichzeitig unterscheidet sich Airbnb von Anbietern wie hotel.de, weil es in erster Linie mit privaten Gastgebern zusammenarbeitet.
Damit das Ganze jedoch wirklich funktioniert, muss Airbnb sein Angebot so gestalten, dass sich sowohl Reisende als auch Gastgeber wirklich sicher fühlen. Denn einerseits möchte ja niemand „irgendwelche Vagabunden“ in seinem Haus haben, wenn er nicht da ist. Andererseits möchten sich auch Reisende sicher und gut aufgehoben fühlen, wenn sie in „Wohnungen von fremden Menschen“ übernachten.
Airbnb unternimmt deshalb eine Vielzahl vertrauensbildender Maßnahmen, damit das Plattform-Modell in der Praxis funktionieren kann.
Das Plattform-Geschäftsmodell auf dem Business Model Canvas
Auf dem Business Model Canvas lässt sich das Plattform-Geschäftsmodell von Airbnb folgendermaßen darstellen:
Weitere Beispiele für das Plattform-Geschäftsmodell
Neben Airbnb gibt es natürlich noch unzählige weitere Beispiele für das Plattform-Modell. Bei den Streaming-Anbietern sind Spotify und Netflix ein gutes Beispiel. Aber auch Amazon, Ebay, Uber und sogar die Xbox von Microsoft machen sich die Plattformökonomie zu nutze.
Fazit
Wenn Du noch Fragen zum Plattform-Modell oder Anregungen, Ideen oder Kritik zu diesem Artikel hast, freue ich mich wie immer auf Dein Feedback in den Kommentaren hier unten auf der Seite.