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Throughput ist eine wichtige Kanban-Metrik, die Euer Team regelmäßig analysieren sollte, um Euren Workflow kontinuierlich zu verbessern. Besonders gut gelingt diese Aufgabe mit dem sogenannten Throughput Run Chart. Denn mit seiner Hilfe könnt Ihr leicht erkennen, wie es rückblickend um Euren Durchsatz bestellt war. Wie dieses Kanban Chart funktioniert und wie Ihr es in der Praxis einsetzen könnt, erfährst Du in diesem Blogartikel.

Aufbau des Throughput Run Charts

Das Throughput Run Chart visualisiert für einen zurückliegenden Zeitraum, wie viele Work Items täglich fertiggestellt wurden.

  • Die X-Achse des Charts zeigt den zeitlichen Verlauf mit den täglichen Daten.
  • Die Y-Achse gibt ab, wie viele Work Items (am jeweiligen Datum) abgeschlossen bzw. fertiggestellt wurden.

Dieses Chart ist dem Cycle Time Scatterplot recht ähnlich, nur visualisiert es nicht die Cycle Time von individuellen Work Items, sondern die Anzahl fertiger Work Items pro Tag.

Häufige Muster auf dem Throughput Run Chart

Wie bei den anderen Charts in Kanban auch, gibt es auch hier diverse Muster, an denen Du Probleme im Workflow Deines Teams erkennen kannst. Die beiden häufigsten Muster sind Lücken und Cluster.

Lücken & Gaps

Lücken und Gaps entstehen logischerweise immer dann, wenn es Deinem Team an bestimmten Tagen nicht gelingt, Work Items fertig zu stellen.

Beispielsweise kannst Du auf dem hier rechts abgebildeten Chart erkennen, dass Work Items nur an bestimmten Tagen fertiggestellt wurden, während zu anderen Zeitpunkten überhaupt nichts passierte.

Dieses Muster muss nicht zwangsläufig problematisch sein. Allerdings kann es auch ein Indiz dafür sein, dass die Work Items zu groß sind, um kontinuierlich fertiggestellt zu werden.

In jedem Fall zeigt dieses Beispiel, dass der Workflow dieses Kanban Teams phasenweise unterbrochen ist und deshalb weniger vorhersehbar ist.

Cluster am Ende eines Zyklus

Dieses Throughput Run Chart ist ein gutes Beispiel dafür, wenn Work Items erst zum Ende eines Zyklus abgeschlossen werden.

Häufig ist dieses Muster bei Scrum Teams zu finden, die zum Ende ihres Sprints versuchen, noch alle offenen User Stories zu beenden.

Eine mögliche Hilfe könnte bei einem solchem Muster die Verringerung des WIP-Limits sein.

Allerdings gilt das nur, falls dieses Phänomen darauf zurückzuführen ist, dass dieses Team tatsächlich zu viele Dinge parallel bearbeitet.

  • Ob das wirklich zutrifft, verrät Dir in diesem Fall ein Blick auf das WIP Run Chart, welches den zeitlichen Verlauf des Work In Progress visualisiert.

Alternativen zum Throughput Run Chart

Auch wenn das Throughput Run Chart eine wertvolle Hilfe ist, gibt es die eine oder andere Alternative, um die gleichen Informationen zu visualisieren. Eine gute Möglichkeit ist beispielsweise ein Burn-Down-Chart.
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Kennst Du noch andere Alternativen, die ich an dieser Stelle auf jeden Fall noch erwähnen sollte?x

Burn-Down Chart (mit Work Items)

Falls Euer Team nach Scrum arbeitet, könnt Ihr alternativ auch ein Sprint Burn-Down-Chart verwenden, das nicht die verbleibenden Stunden (oder Story Points) visualisiert, sondern lediglich die Anzahl verbleibender User Stories. Am Verlauf des Burn-Down-Charts könnt ebenfalls gut erkennen, wie gut es Euch gelingt, Work Items kontinuierlich fertigzustellen. Zeiträume, in denen keine User Stories fertiggestellt werden, sind dann auf dem Sprint Burn-Down-Chart leicht als horizontale Linie zu erkennen.

Fazit zum Throughput Run Chart

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag ein wenig Hilfestellung leisten, den Workflow Eures Teams besser auszuwerten. Falls Du noch Fragen zu diesem Kanban Chart hast, freue ich mich wie immer über einen Kommentar von Dir hier unten auf der Seite.