Mit seinem Team-Flow-Modell erklärt der Kreativitätsforscher Olaf-Axel Burow anhand von 7 Prinzipien, wie diese dazu beitragen, Team Flow zu erzeugen. Denn durch diese sieben Prinzipien entstehen sogenannte Kreative Felder, die Kreativität, Innovation und Produktivität maximal verstärken können.
Vision & Produktorientierung
Die erste und wichtige Basis für die Entstehung von Team Flow ist nach Burow eine gemeinsam geteilte Vision. Manchmal existiert sogar eine bestimmte Person, die diese Vision verkörpert und damit eine Art Kristallisationskern für alle Beteiligten darstellt.
Ohne eine gemeinsame Vorstellung davon, was zusammen erreicht werden soll, können wir maximal von einer Arbeitsgruppe sprechen.
Wenn Du so möchtest, entsteht erst durch eine Vision das soziale Zusammengehörigkeitsgefühl, das notwendig ist, um Team Flow entstehen zu lassen.

Vielfalt
Innovatives Teamwork benötigt neben einer gemeinsam geteilten Vision eine große Vielfalt an unterschiedlichen Skills und Perspektiven. Deshalb basieren herausragende Teamleistungen auf einer Kombination sehr unterschiedlicher Persönlichkeiten mit individuellen Stärken und Kompetenzen. Scrum kennt diese Vielfalt als interdisziplinäre Teams, die den Umgang mit Komplexität überhaupt erst möglich zu macht.
Sorge deshalb für eine große, individuelle Vielfalt innerhalb Deines Teams, um Team Flow zu ermöglichen. Eine hervorragende Fußballmannschaft besteht auch nicht aus 11 Mittelstürmern.

Personenzentrierung
Vielfalt bringt es mit sich, dass unterschiedliche Persönlichkeiten – oder Egos – in einem Team zusammenkommen. Es ist wichtig, dass diese Vielfalt durch Personenzentrierung bewahrt wird.
Team Flow entsteht nur dann, wenn Unterschiede respektiert werden und sich jedes Teammitglied mit seinen Stärken und Schwächen einbringen kann.
Optimal geschieht das, wenn jede (erlaubte) Schwäche eines Teammitglieds durch die Stärken eines anderen Teammitglieds kompensiert und sogar verstärkt werden kann.

Partizipation
Echte Partizipation ist einer der größten denkbaren Motivationsfaktoren. Das belegt eine Vielzahl von Untersuchungen, angefangen bei Edward Decis Why we do what we do bis hin zur 2011 durchgeführten Studie des Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit. Um Partizipation zu fördern und Team Flow zu ermöglichen, baue Kontrollmechanismen ab und fördere die Selbstorganisation Deines Teams.
Dialog
Wenn ausgeprägte Egos ein gemeinsames Innovationsteam bilden, führt das unweigerlich zu Spannungen und Konflikten. Innovative Teams müssen deshalb Mittel und Wege finden, mit diesen Spannungen klarzukommen und eine positive Fehlerkultur entwickeln. Die kommunikativen Skills solcher Teams müssen daher besonders stark ausgeprägt sein, um Team Flow zu erzeugen.
Die Fähigkeit zum Dialog, des aktiven Zuhörens und des sich Einlassens auf die Perspektive anderer sind grundlegende Elemente, um die schlummernden Talente eines jeden einzelnen zum Vorschein zu bringen.

Dialog meint deshalb die Fähigkeit, mit anderen zu harmonieren statt sie zu dominieren.
Nachhaltigkeit
Kreative Prozesse sind nicht um ihrer selbst willen wertvoll. Das Entstehen von Neuem durch innovative Teams bedeutet immer auch die Zerstörung von bereits Bestehendem. Mach Dir bewusst, was Ihr durch das Beschreiten neuer Wege gewinnt und achte zugleich darauf, was jeder einzelne verlieren könnte. Teamwork, das auf diese Art kreativen Schaffens beruht, darf keine alleinigen Verlierer erzeugen. Es muss für jeden Deiner Teamkollegen einen Gewinn darstellen.
Synergieprozesse
Durch gleichberechtigte Arbeit unterschiedlicher, aber ausgeprägter Egos innerhalb eines Teams, das einen Weg zum gemeinsamen Dialog gefunden und sich einer gemeinsamen Vision verschrieben hat, entstehen Synergieprozesse. Und auf diese Art wird das Ganze mehr als seine einzelnen Teile.
Diese gegenseitige Befruchtung der einzelnen Mitglieder eines Teams ermöglicht herausragende Leistungen & Innovation durch echten Team Flow.
Beyond Team Flow
Team Flow alleine reicht allerdings nicht immer aus, um die Leistung eines Teams auch tatsächlich zu verwirklichen. Sehr häufig ist es so, dass äußere Faktoren & Abhängigkeiten ein Team davon abhalten, ihr Potenzial zu entfalten. Mit anderen Worten: Eigentlich ist das Team intern gut aufgestellt, aber externe Faktoren legen ihm Ketten an. Diese Probleme und Herausforderungen (und wie Du sie lösen kannst) habe ich in meinem Beitrag Die 5 wichtigsten Faktoren für High-Performance Teams näher beleuchtet.