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Die Einführung von OKR bringt tiefgreifende Veränderungen auf vielen Ebenen Deiner Organisation mit sich. Und ist deshalb zugegebenermaßen alles andere als einfach. Hinzu kommt, dass jede Organisation anders ist und es deshalb keine Blaupause für die Pilotierung gibt.

Allerdings gibt es einige häufig auftretende Muster und Probleme, die bei fast jeder OKR-Einführung auftauchen. Deshalb möchte ich Dir mit diesem Beitrag 8 Tipps geben, die Dir dabei helfen, häufige Probleme bei der Pilotierung von OKR zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Warum es keine Blaupause zur Einführung von OKR geben kann

Wie gut die Einführung von OKR in Deinem Unternehmen verläuft hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Das macht es unmöglich, einen exakten Fahrplan zu erstellen, mit dessen Hilfe sich OKR einführen lassen. Die Komplexität jeder Organisation führt dazu, dass sich immer erst im Nachhinein feststellen lässt, ob eine bestimmte Entscheidung eine gute oder schlechte Idee war.

Glücklicherweise ist OKR ein Lern-Framework, das Euch dabei hilft, immer besser darin zu werden. Nach jedem OKR-Zyklus habt Ihr die Gelegenheit, die Nutzung von OKR in Eurer Organisation auf den Prüfstand zu stellen. So könnt Ihr nach jedem Zyklus die Nutzung von OKR anpassen und verbessern. Insofern ist eine Blaupause zur OKR-Einführung auch gar nicht notwendig.

8 Tipps zur Einführung von OKR

Trotz aller Unterschiedlichkeit von Organisationen und Unternehmen gibt es ein paar generelle Muster und Probleme, die bei der Einführung von OKR immer wieder auftreten.
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Du kennst noch andere wichtige Tipps, die ich hier noch ergänzen sollte? Dann hinterlasse mir einen Kommentar!x
Die häufigsten von ihnen möchte ich Dir im Folgenden kurz vorstellen und Dir Tipps dazu geben. Das soll Dir dabei helfen, die eine oder andere Stolperfalle zu umgehen.

Pilotiere vertikal statt horizontal

Um größere Kollisionen mit den bisherigen Abläufen in Deiner Organisation zu vermeiden, empfehle ich Dir, OKR vertikal zu pilotieren.

Das heißt, wenn eine bestimmte Gruppe von Teams damit beginnen soll, OKR zu verwenden, sollte es auf jeder weiteren (übergeordneten) Hierarchieebene Deiner Organisation ebenfalls ein passendes OKR-Set geben. (Also beispielsweise auf Abteilungs- und Geschäftsführungs-Ebene.)

Dadurch erzielt ihr einen “kompletten Schwenk” auf allen beteiligten Ebenen, aber eben nur in bestimmten Bereichen.

So führt Ihr OKR (noch) nicht für das gesamte Unternehmen ein, sondern könnt OKR schrittweise (vertikal) erweitern.

Bei einer horizontalen Einführung von OKR (z. B. nur auf Teamebene) kommt es schnell zu Problemen, weil übergeordnete Hierarchieebenen gar nicht in das Thema involviert sind.

Involviere den C-Level Deiner Organisation

Die vertikale Pilotierung bringt es mit sich, dass sich auch der C-Level Deiner Organisation damit beschäftigen muss, wie OKR funktioniert. Und kann dabei in einem (begrenzten) Bereich erproben, welche Auswirkungen die Nutzung von OKR auf der eigenen Ebene hat.

Ein weiterer Vorteil ist, dass für alle Mitarbeiter sichtbar wird, dass auch die Geschäftsführung an der Einführung von OKR beteiligt ist, Und OKR eben keins der beliebten “Strohfeuer” ist. Die Einbindung des C-Levels Deiner Organisation bringt also auch einen emotionalen Effekt mit sich.

Definiere Ansprechpartner für die Geschäftsführung

Wenn die Geschäftsführung Deiner Organisation in die Einführung von OKR involviert ist, wird sie sicherlich nicht mit jedem OKR Master einzeln sprechen können (und wollen). Deshalb ist es sinnvoll, aus den OKR Mastern Deines Unternehmens zwei bis drei feste Ansprechpartner zu definieren, die die Kommunikation mit der Geschäftsführung übernehmen.

Sie dienen somit als Nahtstelle zwischen Führung und OKR Mastern und sorgen insbesondere dafür, dass Probleme und Herausforderungen, die die Teams nicht eigenständig auflösen können, im Management bekannt sind und dort weiterbearbeitet werden können.

Sorge für ausreichend OKR Master

Um Eure OKR-Einführung möglichst reibungslos durchzuführen, solltet Ihr am besten schon vor dem Start dafür sorgen, dass für alle Teams ausreichend OKR Master vorhanden sind.

Erfahrungsgemäß fallen gerade zu Beginn eine Menge Fragen und Aufgaben an, die es so schnell wie möglich beantwortet werden sollten.

Oft wird unterschätzt, wie wichtig dieser Faktor ist, weil nicht klar ist, wie viele zusätzliche Themen bei der Einführung von OKR aufkommen werden.

Was macht ein OKR Master?

Außerdem solltet Ihr in jedem Fall 1 oder 2 erfahrene OKR Master an Bord haben, die neue OKR Master unterstützen und ausbilden können. Mit ein paar hochmotivierten Neulingen, die lediglich eine Basisschulung durchlaufen haben, wird es erfahrungsgemäß schwierig bis unmöglich, OKR gut in Deiner Organisation einzuführen.

Fokussiere Dich auf die wichtigsten Themen

Ein weiterer beliebter Fehler bei der Einführung von OKR ist es, für jede aktuelle Tätigkeit und existierendes Projekt ein OKR zu verfassen. Das ist zwar nachvollziehbar und verständlich, aber bringt Euch nicht wirklich weiter. Denn Ihr führt ja OKR ein, weil Ihr Euch auf wichtige Themen fokussieren möchtet, oder?

Meiner Erfahrung nach, bringt es nicht viel, diesen Impuls zu unterdrücken. Vielmehr solltest Du ihn Dir als OKR Master zu Nutze machen und damit beginnen, zunächst alle Themen zu sammeln, mit denen sich Deine Organisation beschäftigt, um dann anschließend auszusieben.

Fokussiert Euch bei der Einführung von OKR auf das Wesentliche

Etabliere einheitliche Metriken

Wenn Dein Unternehmen OKR einführt, wird schnell offensichtlich werden, dass zwar eine Menge Metriken und Kennzahl existieren, sich diese jedoch wenig oder gar nicht als Key Result für Objectives eignen. Es lohnt sich deshalb, wenn Ihr so früh wie möglich damit beginnt, einen Pool an Metriken zu etablieren, die quasi von allen als Standard für bestimmte Ergebnisse genutzt werden können.

Beispielsweise kann es sinnvoll sein, Cycle Time und Lead Time zu verwenden, wenn es darum geht, die Leistung von Teams zu messen. Oder den Net Promoter Score zu nutzen, um die Zufriedenheit Eurer Kunden zu ermitteln.

Eliminiere alte Zielsysteme

Nur weil Ihr OKR einführt, werden die bisherigen Zielsetzungsinstrumente Eurer Organisation nicht einfach verschwinden. (Denn es gibt ja immer noch die Welt “vor OKR”.)

Das bedeutet, dass in jeder Organisation Methoden und Vorgehensweisen existieren, die den Job erfüllten, der nun mit Hilfe von Objectives & Key Results erledigt werden soll.

Also beispielsweise MbO oder andere Zielvereinbarungsmethoden. (Schlimmstenfalls sind diese noch mit Bonuszahlungen gekoppelt.) Und solange beides nebeneinander existiert, wird es zwangsläufig zu Konflikten kommen.

Wenn Du OKR einführst, solltest Du alte Zielsysteme frühzeitig eliminieren

Deshalb ist es wichtig, dass Ihr darauf hinarbeitet, alte Zielsetzungsmethoden abzuschaffen und sie durch OKR zu ersetzen.

Nutze Meta-OKR zur Einführung von OKR

Der letzte gute Tipp, den ich Dir zur Einführung von OKR noch mit auf den Weg geben kann, ist die Einführung eines sogenannten Meta-OKR.

Damit ist ein OKR gemeint, dass die Einführung von OKR bzw. das Vorantreiben des Frameworks in Eurer Organisation selbst zum Thema hat.

Für dieses Meta-OKR können beispielsweise (ausgewählte) OKR Master und Eure Geschäftsführung ein gemeinsames Team bilden. Und sich damit klare Ziele setzen, welchen Fortschritt Ihr bei der Verwendung von OKR im nächsten Zyklus erreichen möchtet.

  • Wir stärken die Akzeptanz von Objectives & Key Results in unserem Unternehmen.

  • Wir gewinnen 5 Kollegen als neue OKR Master.

  • Wir steigern die Teilnahme an der OKR Review von 10 auf 85 %.

  • Wir erweitern die Nutzung von OKR auf 2 weitere Abteilungen.

Fazit zur OKR-Einführung

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag ein paar wertvolle Tipps zur Einführung von OKR mit auf den Weg geben! (Und Dir so die eine oder andere Stolperfalle ersparen.) Falls Ihr aktuell in der Pilotierungsphase seid, freue ich mich natürlich auch, wenn Du Deine Erfahrungen hier unten in den Kommentaren mit mir und den anderen Lesern teilst.